US-PRELLBÖCKE IM SELBSTBAU

Aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten möchte ich ihnen ein paar Prellböcke vorstellen, die meinen Gedanken entflohen sind. Ich habe dabei versucht das Material so auszuwählen, ohne erst wieder in ein Modellbahngeschäft zu landen um dieses oder jenes zu besorgen. Des weiteren bin ich davon überzeugt, wenn sie den Artikel durchgelesen haben, dann werden sie so manche Gegenstände mit anderen Augen sehen (besonders die von ihren Kindern). In vielen Bastel- oder Restekisten schlummern bestimmt noch so manch schöne Prellböcke, sie müssen nur zusammen gefügt werden.

An Werkzeugen und Hilfsmittel habe ich folgende Gegenstände benutzt: Bastelmesser, Nagelknipser, Seitenschneider, Dremel mit Trennscheibe, Schleifpapier 800er, Stahllineal, Messschieber, Kunststoffkleber, Sekundenkleber, 2-Komponentenkleber, Gleis mit Güterwagen wo die Kupplung in der richtigen Höhe eingestellt ist und diverse Farben.

Für meinen ersten Prellbock habe ich zusätzlich noch ein Oberleitungsmast von Arnold, einen Doppel-T-Träger aus Kunststoff von der Firma Plastruct mit den Maßen 1,6 x 1,6 mm und einen Streichholz gebraucht. Von dem T-Träger habe ich zwei 11mm lange Stücke abgetrennt und jeweils an einem ende eine Gehrung von ca. 22,5° Grad angebracht. Die zwei Träger wurden dann in der 45° Gradstellung zusammen geklebt. Danach wurde eine Stellprobe zwischen den Gleisen gemacht.
zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken
An den Unteren Schenkeln des Trägers wurde etwas Material abgekniffen so das er zwischen den Gleisen passt. Vom Oberleitungsmast wurde der Fuß so abgetrennt, das die erste Querstrebe flach auf den Boden aufliegen kann. Nach der vierten Strebe wurde der obere Mastteil entfernt. Nun kann der Stützmast angeklebt werden. Ein 2mm langes Stück vom Streichholz dient uns als Aufprallfläche. Zum anbringen des Holzes stellen wir den Prellbock auf die Schwellen des Gleises und fahren den Güterwagen ran. Nun können wir die richtige Höhe ermitteln. Das Stück Holz sollte nicht kürzer wie 2mm sein, sonst haut der Metallbügel für die Magnetentkupplung gegen den Träger. Jetzt kann der Bumper farblich behandelt und fest auf den Schwellen installiert werden.

Der nächste Prellbock stellt eine Hydraulisch abfedernde Version dar. Ob es sie so wirklich gibt mag ich nicht sagen. Aber zumindest gibt es bestimmt ähnliche. An Materialien benutzte ich dazu 2 Stück 4-kant Kunststoffstücke aus der Restekiste, Eine Bahnsteiglampe (Attrappe), Kunststoffplatten zum unterlegen und von einem Spielzeug-Abschleppauto die Kurbel. Von der Kurbel wurde das Handteil abgetrennt, es soll den hydraulischen Zylinder mit einer Gummimanschette darstellen. An dem Mast der Bahnsteiglampe wird das runde Hinweisschild entnommen. Es dient als Aufprallfläche und wird am Zylinder befestigt. Die zwei Kunststoffstücke wurden im Versatz übereinander geklebt, so das der Zylinder die hälfte seiner Länge als Auflage hat.
zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken
Das Prellbockuntergestell bekam eine Länge von 17mm und wurde am hinteren ende mit einer schrägen von 45°Grad abgelängt. Nun wurden die einzelnen Teile zusammen gefügt. Dann wurde der Prellbock auf das Schienengleis gestellt und der Güterwagen mit der Klauenkupplung rangefahren. Mit ein Stück Mauerplatte als Unterlage erreichte der Bumper dann seine richtige Höhe. Der Prellbockkörper bekam genauso wie der Aufprallteller einen rostbraunen Anstrich. Auf der flachen Tellerseite wurde noch ein bisschen schwarz als Fettimitation verteilt. Die Manschette vom Hydraulikzylinder wurde in schwarz lackiert und bekam zusätzlich in den tiefer gelegenen rillen noch mehrere Stahlbänder zum halt angebracht. Die Stahlbänder wurden einfach mit einem silbernen Gehlstift aufgemalt. Nun kann der Track-Bumper mittig auf das Schwellenband angebracht werden.

Inspiriert von Hans Werner Osburg seinen US-Mauerprellbock, wollte ich eine freistehende Konstruktion mit Altreifen herstellen. Als Baumaterial dienten mir dazu Doppel-T-Träger von Plastruct in den maßen 1,6 x 1,6mm und 2,4 x 2,4mm. Außerdem kamen noch LKW-Reifen (PKW HO-Reifen) zum Einsatz. Aus den dicken Plastruct Profilen wurde ein Rahmen in U-Form zusammen geklebt der links und rechts am Gleisprofil zwischen den Schwellen passt. Die zwei senkrechten Träger habe ich erst einmal länger gelassen, damit ich sie nun mit Hilfe von Gleis und Güterwagen auf die richtige Höhe abtrennen kann. Als Richtmaß dient der obere Querträger.
zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken
Aus den dünnen Plastruct Profilen wurden die Stützträger hergestellt. Sie wurden in einer 45°Gradstellung an den äußeren Kanten angebracht. Die Altreifen wurden halbiert. In der Mitte der Reifen wurde ein ausschnitt angebracht, der in der Größe so gewählt wurde, das der obere Querträger dort halb hinein passt. Nun wurden drei der halbierten Reifen mittig auf dem Querträger aufgeklebt. Nachdem der Prellbock dann Farblich behandelt wurde, kann er dann hinter dem Gleis oder auch vor der letzten Schwelle aufgestellt werden.

Ein Prellbock mit Schienenprofil sollte es diesmal werden. Einen Streichholz, ein Stück Geländer sowie ein Gleisprofil. Da der Prellbock später auf ein Code 80 Gleis zu stehen kommt, habe ich natürlich auch ein entsprechendes Gleis zum basteln benutzt. In dem Schienenprofil wurde vom Unterfuß angefangen bis im Schienenkopf hinein eine Kerbe von ca. 135°Grad angebracht. Ein kleines Stück vom Kopf und der Oberfuß sollten stehen bleiben. Dann wird die Schiene gebogen. Erst mein dritter versuch war zufriedenstellend. Beim ersten mal hatte ich die schiene zu weit zusammen gebogen und musste sie wieder aufbiegen, wobei sie dann auseinander brach. Beim zweiten versuch waren die Schienen beim biegen verdreht und wären beim richten auseinander gegangen. Im nachhinein habe ich mir gedacht, man hätte die Profile auch direkt auf Gehrung schneiden und dann zusammen kleben können.
zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken
Die einzelnen Seiten habe ich auf 9 mm abgelängt (Dies ist auch der abstand Oberkante Kupplung bis Oberkante Schwelle). Danach wurde eine Stellprobe zwischen den Gleisen gemacht und an den unteren enden, seitlich das Material abgenommen damit das Schienenprofil genau zwischen den Gleisen passt. Ebenfalls am Fußende wurde die Standfläche um ca. 30°Grad vom Kopf aus geneigt. Am Streichholzende wurde eine Kerbe eingefräst die später die Spitze von dem gebogenen Schienenprofil aufnimmt. Die tiefe der Kerbe geht bis zur hälfte der Materialstärke des Streichholzes. Nun werden die zwei Bauteile mit Zweikomponentenkleber zusammengefügt. Aber nicht im rechten Winkel, sondern plus die 30°Grad. Nach dem trocknen wird der Streichholz bis auf 6 mm gekürzt. Aus dem Geländer schneiden wir eine passende Stütze und kleben sie unter dem Holz an. Darauf achten das auch hier wieder 2 mm bis zur Vorderkante frei ist. Nun kann das gute Stück farblich gealtert und auf das Gleis platziert werden.

Mein Lieblingsstück, mit echter Federung. Als Utensilien dienten mir die bekannte Bahnsteigleuchte, ein rechteckiges Stück Plastik aus der Restekiste, eine Turbine von einem Flugzeug aus dem Überraschungsei, ein Segelmast von einem Boot aus dem Überraschungsei und eine kleine Feder aus einem ausrangierten MC-Player (andere kleine Federn gibt es auch in Kugelschreibern, Kohlehalter von kaputten Elektromotoren). Der Segelmast wurde von allen Unebenheiten am Schaft entfernt. Die Turbine musste in der Länge etwas gekürzt werden, damit die Feder noch genug Spielraum zum abfedern hat. Das Kunststoffteil aus der Restekiste passte genau zwischen den Kleineisen auf dem Gleis und musste nur noch an die Länge der Turbine angeglichen werden. Das Hinweisschild der Bahnsteiglampe diente wieder als Aufprallfläche.
zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken zum vergrößern auf das Bild klicken
Zur haltbareren Befestigung mit dem Mast wurde mittig ein passendes Loch gebohrt, wo der Mast zur Verklebung eingeführt wird. Der Segelmast wird nun durch das Turbinenloch geschoben. Auf der anderen Seite wird die Feder übergestülpt und mit Sekundenkleber die Prellplatte verklebt. Die komplette Turbineneinheit mit Federkern wird nun auf den Kunststoffblock angebracht. Probehalber stellen wir den Prellbock auf das Gleis und fahren unseren Güterwagen ran um die Höhe korrekt einzustellen. Gegebenfalls können wir etwas abschleifen oder etwas unterfüttern um auf die richtige Höhe zu kommen. Nach dem Lackieren kann der Bumper auf dem Gleis zeigen was er aushalten kann.

Hoffentlich konnte ich euch zu neuen Taten Inspirieren.

Hier geht es zurück zur Bastelübersicht